Zur Geschichte des Botnangers oder zum kurzen Überblick über die Ortsgeschichte oder zum Auszug aus der Kaufurkunde Graf Eberhards.


Der Botnanger

 

Der Botnanger (homo sapiens botnangerensis) ist eine Unterart des homo sapiens. Die Abgrenzung zur normalen Entwicklung des homo sapiens sapiens ist wohl in der Altsteinzeit, vor ungefähr 35.000 Jahren zu suchen. Während sich der homo sapiens sapiens verhältnismäßig schnell weiterentwickelte, vor allem im Neolithikum (etwa 5000 bis 2000 v. Chr.) große technische Fortschritte in der Steinwerkzeugherstellung und im Getreideanbau machte, sowie begann, in Häusern zu wohnen, ging diese Entwicklung beim, von der Schädelform doch ganz ähnlich gestalteten homo sapiens botnangerensis, bedeutend langsamer vonstatten. Viele tausend Jahre blieb diese Rasse streng abgetrennt von der Entwicklung des homo sapiens sapiens, wurde von ihm zurückgedrängt, sodaß sich schließlich nur noch wenige hundert in einem unzugänglichen Waldgebiet nahe der heutigen Stadt Stuttgart aufhielten.

Erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrtausends bewirkte der, nun doch etwas zunehmende Kontakt mit der "menschlichen" Zivilisation eine allmähliche Weiterentwicklung auch dieser ungewöhnlichen Rasse. Nur zaghaft begann der Botnanger, aus seinen Höhlen in Häuser umzusiedeln, was man noch heute, wo es wahrscheinlich keine urwüchsigen Höhlen-Botnanger mehr gibt, an ihren merkwürdigen, kalten Beton-Behausungen sehen kann.

Besonders nach dem zweiten Weltkrieg kam es zu einer bemerkenswerten Assimilierung der Botnanger, die allerdings nicht von ihrem Assimilierungsziel, den Menschen, getragen wurde, sondern vom Botnanger selbst eingeleitet wurde. Was der Auslöser für diese sprunghafte Entwicklung ist, ist auch in der Wissenschaft heftig umstritten. Neueste Erkenntnisse gehen dahin, daß Anfang 1945 das geheime Versuchszentrum für einen Atomreaktor von Haigerloch in einen Botnanger Keller ausgelagert wurde und entweichende Strahlung bei einigen Individuen des Botnangers eine spontane Mutation hervorgerufen hat. Diese Mutanten leiteten dann eine Zivilisierung des Botnangers ein, die nach Absterben dieser wenigen Individuen allerdings wieder zum Erliegen kam.

Folge dieser Zivilisierung war ein Einströmen hochentwickelter Technologien auf den darauf völlig unvorbereiteten Botnanger, der mit dieser Aufgabe natürlich hoffnungslos überfordert war. So war ihm etwa die Funktion einer Ampel völlig fremd und auch durch intensives Training nicht zu verdeutlichen, sodaß die Ampeln durch zahlreiche Kreisverkehre ersetzt werden mußten. Daß auch diese für den Botnanger ihre Tücken haben, ist an den vielen Bremsspuren leicht zu ersehen.

Von einschneidender Bedeutung für den Botnanger war die Entscheidung der Stadtverwaltung von Stuttgart, eine Straßenbahnlinie nach Botnang fahren zu lassen und dieses kleine Gebiet somit direkt an die Zivilisation anzubinden. Erst vor kurzer Zeit wurde dies unverständlicherweise noch durch die Stadtbahn und einen umstrittenen Tunnel erweitert, was keineswegs positive Auswirkungen bei den Botnangern hatte, da sie sich nun noch aprupter von ihrer vertrauten und sicheren Umgebung auf die Schnelligkeit unseres Lebens umstellen müssen, was vereinzelt zu schweren Traumata geführt hat! Dennoch ist den Stuttgartern, besonders den Westlern hoch anzurechnen, daß sie sich nicht für eine Ausgrenzung des Botnangers entschlossen haben, sondern das schwere Los auf sich nahmen, den Versuch einer Integration zu wagen, indem sie ihn, auch wenn er eigentlich die normalen Anforderungen gar erfüllen kann, ihre höheren Schulen besuchen lassen, ja, ihm sogar Zutritt zu ihren Freizeiteinrichtungen und Lokalen gewähren!

So wird also auch der Botnanger mit den Jahrhunderten immer mehr assimiliert werden, bis ihn eines Tages in ferner Zukunft nichts mehr von unserer hochentwickelten Kultur unterscheiden wird. Aber bis dahin steht uns noch ein schweres Stück Arbeit bevor...

Ein Botnanger der mittleren Periode

(4000 v. bis ~1700 n.Chr.)

Prof. Dr. Dr. h.c. S. Leßmann

Weitere vorzügliche Anmerkungen zur Botnangerfrage erhalten Sie auf der Informationsseite für das Botnang 21 Projekt von Marc Eichler


Botnanger Ortschronik

1075 In einer Urkunde des Klosters Hirschau ist erstmals von Botnang (Botenanch) und Feuerbach die Rede.

1481 Graf Eberhard VI. kauft Botnang.


Auszug aus der Kaufurkunde

Zwischen dem Hochgeborenen Herrn, Herrn Eberhard Graf zu Württemberg und zu Mömpelgard dem Jüngeren, meinem gnädigen Herrn an einem und den strengen und festen Herrn: Konrad, Ritter von Bernhard Schenk von Winterstetten, Gebrüdern, Eucharius von Benningen, Martin und Eberhard von Hüselstein, Vettern und Brüdern, als Mitvogtherrn zu Feuerbach am anderen Teil ist abgeredet und besthätigt in der Weise, wie hiernach steht und also, daß die jetzt genannten Schenken, Benninger und Hüselstein für sich und ihnen zugewandten, dem vorgenannten meinem gnädigen Herrn von Württemberg ihre Teile, das ist von allem ein ganzes Halbteil an dem Schloß Frowenberg, dem Dorf Fürbach und Botnang, dem Weiler, mit allen ihren Zugehörungen, was sie an dem allem und jedem gehabt haben und haben mögen, nichts ausgenommen, zu kaufen geben um sechs tausend vier hundert Gulden rheinischer und guter Münz.

[...]

Samstag nach Gallus im Jahr des Herrn 1481.


Informationen aus:

Friedrich Bartholomäi: Orts-Chronik von Botnang bei Stuttgart, Stuttgart 1920.


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